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Jules Weihnachtsfeeling

Vom der weißen Pracht die ich noch aus Kindertagen kenne ist mittlerweile nicht mehr viel übrig. Als Autofahrer freut mich das. Für die Natur und meine überromantisierte Weihnachtsader nicht.
Ich könnte das ganze Jahr über Lebkuchen essen und ich liebe den Geruch der auf Weihnachtsmärkten in der Luft hängt.

Zusätzlich stellt sich mir langsam aber sicher das Problem das dieses Weihnachtsfest so ganz anders laufen wird wie ich es gewohnt bin. Natürlich habe ich letztes Weihnachten auch schon nicht mehr zuhause gewohnt, aber es wegen der Schicht meines Freundes doch dort verbracht. Seit zwei Jahren bin ich an einem der Feiertage bei den Eltern meines Freundes (und egal wie sehr ich sie mag, es ist schrecklich ungewohnt). Das Weihnachten aus meiner Kindheit verschwindet langsam aber sicher. Also nicht traurig rumsitzen. Neue Traditionen müssen her!

 

Das wann, wie und wo mit der verflixten Schicht!

Etwas was ich gar nicht kannte. Zwar hab ich mit dem Einzelhandel am 24.12 immer bis 12 Uhr gearbeitet und da ich nicht kochen musste hat mich das nie gestört. Tatsächlich arbeite ich sogar gerne am Heiligen Abend, gerne auch mal in weihnachtlichen Look.

Mein Freund hat aber von September bis Januar saisonalen Schichtbetrieb. Und daraus ergeben sich vier lustige Alternativen für das Fest:


Frei (hab ich in 3 1/2 Jahren noch nicht erlebt, aber wenn nicht an Weihnachten träumen wann dann) wir feiern bei uns heilig Abend.


Frühschicht (dieses Jahr) mein Freund kommt eine Stunde nach mir nach Hause und wir feiern dort. Und hier für muss ich mir jetzt neue Traditionen suchen


Spätschicht (letztes Jahr) mein Freund kommt kurz vor Mitternacht (wir schlafen bei meinen Eltern) und deshalb verbringe ich meinen Tag bei meinen Eltern. Hoch lebe die Weihnacht aus Kindertagen


Nachschicht (hatte wir jetzt noch nicht) , mein Freund muss um 21 Uhr auf Arbeit, der Moment an dem ich zu meinen Eltern fahre. Wir verbringen den Tag aber bei seinen Eltern.

Die Vorweihnachtszeit

Weihnachtsmärkte, Geschenke kaufen und verpacken, Backen.

Ich liebe Weihnachtsmärkte und hier in der Umgebung gibt es einige kleine, schöne die nicht jeden Tag und jedes Wochenende sind. Am Baumwipfelpfad in Ebracht ist es nach Einbruch der Dunkelheit schrecklich romantisch und der Klosterburg in Kleinlangheim fühlt man sich direkt kuschelig. Kein Wunder, wo sich doch durch das ganze Dorf ein Windlichterpfad schlängelt.

Dieses Jahr fallen meine Weihnachtsmarktbesuche aber alle ins Wasser, denn meine Wochenenden verbringe ich aktuell mit unserem neuen Familienmitglied ab Januar, einem kleinen Labradorrüden.    

Baum, Deko und Musik

Bei meinen Eltern wurde der Baum zwar immer zwei Wochen vor Weihnachten aufgestellt aber immer am 24 geschmückt, von mir. Früher bis zum Mittagessen, dann bis zum Abendessen. Dieses Jahr, gar nicht. Ich werde nicht laut schief singend zu es ist ein Ross entsprungen weiße Porzellananhänger und echte Kerzen an den Baum im Wohnzimmer meiner Eltern hängen und damit mindestens zwei Stunden verträumen. Komisches Gefühl.

 

Aber wir haben unseren eigenen Baum, mit Lichterkette und kleinen Glaskugel passend zu den Farben unseres Wohnzimmers. Und dekoriert wird Abends nach der Arbeit damit er am heiligen Abend fertig ist. Aus dem Adventskranz meiner Mutter wurde einer der garantiert nicht nadelt, weil meiner wird nicht im Kamin verschürt (ohne Kamin ja auch schwierig). Und statt der altentraditionellen Musik läuft meine eigene Spotifyliste rauf und runter - gut das mein Vater das nicht hört.


Essen

Mein persönliches riesen Problem. Ich weiß jetzt schon das ich das Käse Fondue meiner Mutter schrecklich vermisse. Aber für zwei Leute weiß ich nicht ob sich das lohnt. Wir haben lange gemeinsam überlegt und jetzt gibt es Lachstoast mit frischen Zitronen. Lecker, aber wenn ich ehrlich bin, bin ich damit nicht ganz glücklich. Ganz und Co gibt es dann an den Feiertagen was mir natürlich einen riesen Einkauf erspart. Was esst ihr den so am 24?

Kirche

Ich bin evangelisch und nicht sehr religiös. Und ich geh seit ich klein bin in die katholische Christmette eines Klosters. Mit altbekannten Ablauf und traditionellen Liedern. Zum letzten Lied "Stille Nacht, heilige Nacht" wird dort immer die Beleuchtung ausgemacht. Es ist so herrlich festlich, das mein Herz immer wusste Zuhause gibt es Käsefondue und Geschenke.

 

In dem Vorort in dem wir jetzt wohnen gibt es an heilig Abend sage und schreibe sechs Gottesdienste. Und mein Freund ist nicht gewillt in einen katholischen zu gehen oder mit mir ins Kloster zu fahren. Also fallen zwei Gottesdienste weg und es bleiben vier.

Traditionen

Wir haben uns ein paar ziemlich nerdige Weihnachtspullis besorgt und wollen unser erstes Weihnachtsfoto schießen und an unsere weiter weg wohnenden Lieben als Postkarte verschicken. Ich finde die Idee sehr süß und mein Freund ist zum Glück ebenfalls ein Freund solcher Ideen. Nächstes Jahr wird dann wohl ein Vierbeiner mit auf unseren Weihnachtspostkarten sein.

Na mal sehen was davon wirklich so passiert, planen kann man ja viel. Aber dazu bekommt ihr dann einfach ein Update.

eure Jule

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