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Rituale

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber bei mir geht viel in meinem Alltag unter. Ich bin selten vor um acht daheim und dann froh, wenn ich einfach auf dem Sofa liegen und meine Ruhe haben kann. Stress gehört zu meinem Arbeitstag genauso dazu, wie gespannte Nerven und eine Menge Lärm (man sollte nicht glauben, wie laut Menschen sein können). Umso wichtiger ist es, dass ich mir zwischendurch Momente gönne, in denen ich zur Ruhe finden und Kraft schöpfen kann. Jeder hat seine Rituale, heute erzähle ich euch von meinen. 


1. Lesen

 

Ja, Überraschung. Was sollte mir sonst ein bisschen Ruhe schenken, wenn nicht nicht Bücher? Früher habe ich deutlich mehr gelesen, aber im Arbeitsalltag ist das irgendwann unter gegangen. Es fehlte die Zeit, die Geduld und die Konzentration. Aber seit diesem Jahr nehme ich mir immer mehr bewusst wieder Zeit dafür und genieße es, endlich wieder meinen liebsten Hobby nachgehen zu können. Es ist wie nach Hause kommen.

 


2. Badewanne

 

Ich liebe es zu baden. Ich bin ein totaler Wassermensch und fühle mich im nass immer unglaublich wohl. Meine Badewasser hat immer die Temperatur von kochender Lava, ungeachtet meines Wissens, dass das total ungesund ist. Aber da ich gerne mal zwei Stunden dadrin verbringe und ich nicht dauernd nachfüllen will, muss es halt sehr warm sein. Eingehüllt in duftenden Schaum (meistens von Lush), warmen Wasser und mit einem Buch ist das für mich der Inbegriff von Entspannung. 

 


3. Stricken

Ein schwieriges Thema. Auf der einen Seite liebe ich es zu stricken, Masche für Masche etwas neues fertig zu stellen. Ich konzentriere mich dann voll und ganz darauf und jeder noch so tolle Film wird zum Hörspiel. Mittlerweile höre ich nur noch Musik oder ein richtiges Hörbuch, da ich dem Ganzen sowieso nicht folgen kann. Andererseits muss man dafür auch schon eine ziemlich hohe Frustrationstoleranz haben. Wie oft ich schon alles wieder auflösen und von vorne anfangen musste, weil ich einen Fehler gemacht habe. Aber dennoch kommt so der Kopf zur Ruhe, weil ich mich nur auf die nächste Masche konzentrieren kann.


4. Sonntagmorgen frühstücken

Für mich ist der Sonntag der heiligste Tag der Woche, da es der einzige Tag ist, den ich mit meinem Mann gemeinsam frei habe. Meistens schlafen wir einfach bis neun Uhr und beginnen dann, das Frühstück vorzubereiten. Brötchen aufbacken, Kaffee kochen, Tisch decken, Kerzen anzünden. Wir frühstücken immer im Wohnzimmer und oft schauen wir dann auf Netflix eine Folge einer Serie oder ein Video auf YouTube und reden darüber. So ein Frühstück kann gerne mal eine Stunde dauern, wir genießen da einfach die Zeit, die wir viel zu selten gemeinsam haben.


5. Tee trinken

Mein Mann ist Ostfriese und vermutlich besteht sein Blut aus ungefähr zwei Dritteln aus schwarzem Ostfriesentee. Wir haben dementsprechend auch ein richtiges Tee-Service mit Kanne, Tassen, Kandis-Dose und Milchkännchen. Ich liebe es heiß und innig und ich liebe es, wenn wir Zeit haben, zusammen Tee zu trinken. Spätestens bei meinen Schwiegereltern gehört das dann dazu. Richtiger Ostfriesentee ist eine Wissenschaft für sich, die ich voll und ganz meinem Mann überlasse. Dafür richte ich dann unseren Wohnzimmertische schön her und organisiere den Kuchen oder die Kekse. Manchmal machen wir auch Tee zum Abendessen.

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