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Steffis Weihnachtsfeeling

 

 Schnee? Brauch ich nicht zum glücklich sein in der Weihnachtszeit. Was ich definitiv brauche sind Unmengen an Kerzen, Räucherkerzen, Kekse und Märchenfilme.

Eigentlich bin ich mehr ein Frühlings-/Sommer-Fan, Winter und Herbst sind eigentlich gar nicht meine Jahreszeiten, da ich einfach furchtbar schnell friere. Dennoch hat die Weihnachtszeit schon seit jeher einen besonderen Zauber für mich. Meine ersten Erinnerungen sind denkwürdige Teestunden mit meiner Mutter, in denen wir Tee getrunken (sagt ja schon der Name), selbstgebackene Plätzchen gegessen und Märchenfilme geschaut haben. Dann aus dem Fenster schauen und es wird langsam draußen dunkel, während drinnen die Kerzen brennen: Perfekt. Mittlerweile versuche ich mir diese Momente immer wieder für mich selbst zu zaubern, da mein Mann leider gar nicht für Märchenfilme zu haben ist. Aber wenigstens einmal im Jahr muss ich "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" schauen, sonst ist für mich offiziell kein Weihnachten!

 

Wo feiern wir?

Seit ich mit meinem Mann zusammen bin, ist es jedes Jahr aufs neue wieder spannend, wie wir unsere Weihnachtstage verplanen. Zu Anfang hat einfach jeder mit seiner Familie gefeiert, aber seit wir zusammen wohnen, versuchen wir auch über die Feiertage zusammen zu sein. Da nun aber meine Eltern in der Nähe von Dresden und meine Schwiegereltern an der Nordseeküste wohnen, gestaltet sich das manchmal als echten Spagat, wenn man versucht alle Parteien glücklich zu machen.

Die letzten Jahre hatten wir für uns einen abwechselnden Rhythmus gefunden: Ein Jahr bei seinen, ein Jahr bei meinen Eltern. Oft klappt das ganz gut, aber bei weitem nicht immer. Je nachdem, wie ich arbeiten muss, ist das ein wirkliches Problem. Zu meinen Eltern ist man locker 6 Stunden im Auto unterwegs, da lohnen sich drei tage eher weniger. Da ist es deutlich einfacher zu den Schwiegereltern zu fahren, da sind wir nur 2,5 Stunden auf der Straße. 

Insgeheim freue ich mich schon auf die Zeit, wo auch mal Familie zu uns kommt, zum Beispiel wenn endlich Nachwuchs da ist und dann nicht immer alle von uns verlangen, dass Wir zu Besuch kommen.

Markt oder nicht Markt?

Ich liebe es, abends in einem mit Kerzen geschmückten Wohnzimmer zu sitzen und leise vor mich hin Weihnachtslieder zu summen. Aber ich bin kein Mensch für Weihnachtsmärkte. Dort ist es mir meistens zu voll, zu laut und alles zu teuer. In den letzten Jahren bekomme ich schon regelrecht Panik, wenn ich mich auf dem Weg von meiner Arbeitsstelle in der Innenstadt durch einen der fünf Weihnachtsmärkte meiner Stadt, zu meiner Bushaltestelle quälen muss. Diese unglaubliche Menge an Menschen verursacht bei mir eher Übelkeit als Weihnachtstimmung. Mit einer großen Ausnahme: Dem Striezelmarkt in Dresden, dem Weihnachtsmarkt meiner Kindheit. Dieser ist nach wie vor der schönste aller Märkte für mich, für den ich auch einiges Gedränge auf mich nehme.

Kitsch und Musik

Ich komme gebürtig aus Dresden, dem direkten Zugang zu kitschigen Erzgebirg-Räuchermännchen, Pyramiden und Schwippbögen. Zwar stelle ich nicht mal ansatzweise mein ganzes Arsenal jedes Jahr auf, aber trotzdem gehört das für mich dazu. Räuchermänner, die dampfend ihre Pfeife Rauchen, Weihnachtspyramiden, deren Schattenspiel an der Decke mich schon als Kind fasziniert hat und Schwippbögen, die im Fenster immer ein schönes, warmes Licht machen. Meine Mutter hat einen Faible für Schneemänner, den sie auch exzessiv auslebt. So ist sie mittlerweile stolze Besitzerin einer bestimmt 100-köpfigen Schneemann-Kappelle (die wohl mittlerweile eher ein ganzes Orchester ist) und etlichen anderen kalten Gefährten. Ich witzel schon immer, dass meine Eltern bestimmt hohe Heizungskosten im Winter haben, immerhin scheint es im Wohnzimmer immer deutlich kälter zu sein, wenn erstmal der Advent anrückt.

 

Bei Musik bin ich ziemlich wählerisch. Ich mag die meisten klassischen Weihnachtslieder, habe sie aber schon unendlich oft gehört. Die meisten amerikanischen oder englischen Lieder finde ich schwierig (Bitte verschont mich mit den jackson 5, da bekomme ich Ausschlag!). Das, was bei mir schon seit jahren hoch und runter läuft, sobald Totensonntag ist, ist das Weihnachtsoratorium von bach, da vor allem Kantate I-III. Ich hatte das große Glück, dieses Jahr in der Frauenkirche einem Konzert zuhören zu dürfen. Die Akustik dieser Kirche und das Ambiente dort haben es zu etwas ganz besonderem gemacht.

Braten, Kartoffelsalat, Raclette

Praktisch, darum muss ich mich nicht kümmern, da wir quasi jedes Jahr vollkommen versorgt werden.

Jedoch war es bei meiner Familie schon immer so, dass es Heiligabend das klassische Kartoffelsalat mit Würstchen gab und der Braten (bei uns meistens Reh) kam dann immer am ersten Weihnachtsfeiertag.

Die Schwiegereltern sind da weniger fest gelegt. Da gibt es Mal auch Salat, mal gibt es Raclette, mal Fondue. Da wir dieses Jahr eine sehr große Runde sind (jedenfalls für unsere Verhältnisse) bin ich mal gespannt, was meine Schwiegermutter aus dem Ärmel schüttelt.


Eure Steffi

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