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Auf den Hund gekommen

Mir war immer klar, eines Tages würde ich einen Hund haben. Und da war es nicht ganz verwunderlich, dass sich eines unserer ersten Gespräche in der Beziehung darum drehte. Mein Freund ist ebenso ein absoluter Hundemensch. Und nach fast zwei Jahren zusammen wohnen, haben wir entschieden mit der Suche zu beginnen.

 

Ich bin ein sehr theoretischer Mensch also mussten dafür ein paar Bücher her.

Wir fingen an mit der Hunderasse, schließlich haben viele Rassen unterschiedliche Charaktereigenschaften. Unser Hund musste mit in unser aktives und manchmal faules Leben. Er sollte mit zu mir auf die Arbeit, wo jeden Tag andere Menschen kommen und neugierige Kinder auf ihn stoßen.

 

Wir brauchten einen offenen, Menschen bezogenen Hund, der gerne mit uns wandern würde, aber auch mal akzeptierte, wenn man nur eine kleine Runde drehte und faul war. Mein Freund wollte auch unbedingt einen Hund mit kurzen Fell und so fiel unsere Wahl auf einen Labrador Retriever. 

 

Es gibt viele wirklich hübsche Hundearten, allerdings finde ich das man nie einen Hund nach seinem Aussehen kaufen sollte. Stattdessen sollte man prüfen ob seine Ansprüche zu den eigenen gut passen. Sonst über- oder unterfordert man den Hund den Rest seines Lebens.

Die Sache mit der Farbe

Ich wollte so unbedingt einen schwarzen Labrador. Ich mag die Farbe und ganz praktisch gesehen trage ich fast nur schwarze Hosen. Tja und wie das so ist, war das mit dem Wunsch nichts. Auf der Suche nach einem Züchter sind uns im Winter 2019 in der näheren Umgebung fast nur silberne Welpen angeboten worden. In unserem Loki ist tatsächlich nur Labrador drin (Stammbaum). Die Farbe kommt durch die Züchtung des hellsten braunen Welpen eines Wurfes. Mein ultimativer Beweis das er braun ist? Duschen, dann verwandelt sich unser kleiner ausgebleichter Rüde in einen zartbitterfarbenen Hund. 

Was man so alles braucht

Leine, Hundebett, Spielzeug, Futter, was fürs Auto....

Die Liste ist endlos und in unserem wirklich gut aufgebauten Welpenbuch fand ich super erste Anhaltspunkte für das was wir einkaufen mussten bevor der kleine Mann dann einzog.

Trotz allem stellt man danach noch immer fest das einem was fehlt.

Der Glaubenskrieg

Buh.... was soll ich sagen. Da sind Hundhalter ja schlimmer wie manch eine werdende Mutter. Von dem gefühlten größten Streitthema was man so in den Napf tut, über Geschirr oder Halsband, bis zu "Ist mein Hund zu dick?" und "Gehen wir zu lang oder zu kurz Gassi?" 

 

In Foren wird viel diskutiert, mit Hundeschulen, Tierärzten und sogar im Fachhandel. Aber auch gerne einfach mal auf der Straße mit Wildfremden. 

 

Für jede Entscheidung die man für seine Fellnase trifft scheint man sich rechtfertigen zu müssen, oder gleich bitte eine fundierte Studie gelesen zu haben.

 

Da sind die Fragen nach Junge oder Mädchen und ob es nun ein echter Labrador ist tatsächlich noch harmlos.

 

Ich würde jedem eine Welpenspielstunde empfehlen, ein Hund muss lernen mit anderen Hunden umzugehen - das kann auch mal rau aussehen. Und dann auf jeden Fall in die Hundeschule (das machen wir dann ab der 16 Woche).

 

Wir barfen unseren Hund und zum Thema "Das ist nicht gut für Welpen": Unser Staubsauger bekommt wirklich alle Spurenelemente die er braucht durch zugefütterte Mineralien und Co. Er wird regelmäßig gewogen und seine Futtermenge angepasst. Er wiegt genau das was ein Labrador in seinem Alter wiegen sollte und ich bin froh das mein Tierarzt und meine Trainerin in dem Gebiet große Stützen sind. Die Welt da draußen kann einen ziemlich verunsichern.

 

Ich würde gerne mit Halsband gehen, denn das schränkt die Gelenke beim Bewegen am wenigsten ein. Aber noch zieht er zu stark um das zu tun. Aber hey er ist erst 11 Wochen alt und die Welt groß und aufregend.

Es kommt immer anders...

als man denkt.

 

Loki, ist ein ziemlicher Fuchs. Er durchschaut schnell Aufgaben und findet gerne Wege seine neuen Eltern auszutricksen. Mit dem Stubenrein üben wir noch und auf ein paar Grundkommandos hören wir je nach Ablenkung aus der Umgebung auch schon.

 

Ehrlicherweise hatte ich mir Hundeerziehung einfach vorgestellt, aber es gibt nichts schöneres als die Fortschritte zu beobachten, die er macht.

 

Meine größte Überraschung, er schlief von Anfang an sieben Stunden in der Nacht durch. Die andere nicht ganz so positive Überraschung: wir sind ein Schön-Wetter-Hund, bei der aktuellen Witterung leider etwas ungünstig. Denn auf Spazieren gehen hat unser Vierbeiner kaum Lust. 

 

Auf der Arbeit benimmt er sich bislang sehr gut und auch in den eigenen Vier Wänden wurde noch nichts zerstört. Wir bleiben also am Ball und üben und trainieren. Wir wachsen zusammen wie eine kleine Familie und freuen uns wie die Könige wenn neue Dinge klappen.

 

Wie mit allem wird es eine wundervolle Zeit, voller Höhen und Tiefen. Wie sie das Leben so schreibt.

 

Ich freu mich drauf und hey, seit Loki da ist steh ich früh sehr motiviert auf. Denn ein (noch) kleiner Hund begrüßt mich mit freudigem Schwanzwendeln als wäre ich hundert Jahre weg gewesen.

eure Jule

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