· 

Die Braut von Ashwood Hall

Rezensionsexemplar 

 

Autor: Sylvia Weill

Verlag: Edel Elements

Erscheinungsdatum: 01.11.2019

ISBN: B07ZQLBR1C

Seitenanzahl: 232 Seiten

Inhaltsangabe: (Von Amazon)

Victoria Woolverton wächst im 19. Jahrhundert als Mündel bei ihrem Onkel in Ashwood Hall auf. An ihrem 21. Geburtstag will der sie mit einem Mann verheiraten, den Victoria verabscheut. Sie weigert sich strikt. Ihre einzige Verbündete im Schloss ist ihre alte Tante Morvenna. Die Liebe zu ihrem kleinen Cousin Peter hält Victoria davon ab, Ashwood Hall zu verlassen. Doch langsam zieht sich ein tödliches Netz aus Lügen und Intrigen über ihr zusammen und sie erkennt es erst, als es fast schon zu spät ist.

 


Hallo allerseits!

 

Ein Roman zur Regency Zeit! das hatte ich schon lange nicht mehr und ich liebe es für gewöhnlich. Ich mag England zu dieser Zeit wirklich sehr. Ich finde diese ganzen Geschichten um die Kolonien so unfassbar spannend, dass ich mich da schon öfter mit beschäftigt habe. Dieses Buch zog meine Aufmerksamkeit durch den vielversprechenden Klappentext auf sich, der gute, spannende Unterhaltung verriet. Wer kennt sie nicht, die Romane, in denen die Protagonistin in eine Ehe gezwungen werden soll, die sie aber nicht will, weil ihr Herz für einen anderen schlägt. Das dieser Roman anders war konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.

 

Die Geschichte der jungen Victoria beginnt vollkommen ruhig, man lernt ihren Alltag, ihre Umgebung und ihre Familie kennen. Vor allem der kleine Peter spielt eine große Rolle, der für Victoria viel mehr ein Sohn, als ein Cousin ist. Das band zwischen ihnen ist stark, teilweise so stark, dass es schon fast ein wenig befremdlich ist. Vor allem, weil die eigentliche Mutter des Jungen keine Anstalten macht, daran etwas zu ändern. Andererseits war es zu dieser Zeit ja auch sehr üblich, seine Kinder einfach an Kindermädchen abzugeben.

 

Die Handlung braucht recht lange, um Fahrt aufzunehmen. Richtig spannend wurde es für mich erst in den letzten 4 Kapiteln, während die Zeit davor vor sich hinplätschert und man sich eher mit Victorias wechselnden Vorlieben für Männer konfrontiert wird. Mal ist es dieser, mal jener, dann wieder ihr Cousin (der Erwachsene von den beiden). So richtig kommt da keine Spannung auf, dafür geschieht in den letzten Kapiteln dann einfach alles auf einmal.

 

Die Charaktere sind teilweise sprunghaft, nervtötend mysteriös und teilen keine Informationen mit Victoria, was zu teilweise ermüdenden, sich immer wieder wiederholenden Szenen führt. Auch die Geschichte um die egozentrische und schlecht erzogene Cousine ergibt für mich einfach keinen Sinn. Ich will hier nicht zu viel verraten, aber die Wandlung kam mir zu unerwartet und war zu krass. Auch Victoria ist so unglaublich naiv, dass es manchmal zum Haare raufen ist. Auch ihr - wie oben schon beschriebenes - Schwanken zwischen drei verschiedenen Herren, die alle warme Gefühle in ihr wachrufen, aber anscheinend schnell wieder vergessen werden, ist zum Teil einfach ein wenig zu viel.

 

Trotz allem ist dieses Buch unterhaltsam, wenn sich auch kein bleibender Eindruck bei mir abzeichnet. Es fällt mir schwer, meine Meinung in Worte zu fassen, eben weil das Buch teilweise so widersprüchlich ist. Im Vergleich mit anderen Büchern ähnliches Stils, bleibt hier einfach nichts bei mir hängen und es löst auch nichts Emotionen aus. Dennoch ist es angenehme, seichte Unterhaltung, die einen für ein paar Stunden aus dem Alltag zu entführen vermag.

 


Eure Steffi

Kommentar schreiben

Kommentare: 0