Nornenzeit - Als wir verloren waren

Autor: Rena Koopmann

Verlag: Independently published

Erscheinungsdatum: 28.12.2019

ISBN: 9781707260072

Seitenanzahl: 444 Seiten

Inhaltsangabe: (Von Amazon)               

Eine Zeitreise in den Zweiten Weltkrieg. Eine Geschichte über die Liebe, das Schicksal und den Weg zu sich selbst

Als Greta mit ihrer besten Freundin Anni ein Wochenende in Chemnitz verbringt, reißt ein altes Amulett die beiden Frauen über Nacht aus der Zeit. Mit nichts als der eigenen Kleidung am Leib erwachen sie im Deutschland des Jahres 1939. Der Fremde, der ihnen zur Hilfe eilt, hat jedoch ganz andere Absichten als erhofft und während die beiden Frauen verzweifelt um die Rückkehr in ihre Zeit kämpfen, bemerken sie, dass ihre unfreiwillige Zeitreise bei Weitem nicht das einzige Problem ist, dem sie sich stellen müssen. Neben der Rückkehr zu den Menschen, die sie lieben, geht es um ihre Freundschaft, ungesunde Beziehungen und das nackte Überleben.

Hallo allerseits!

Nachdem ich schon so lieben Kontakt mit der sympathischen Rena Koopmann hatte, war es nur selbstverständlich, dass ich ihr Buch auch mal lese. Und was soll ich sagen? Sie ist nicht nur nett, sondern auch eine tolle Autorin. Doch erstmal von Anfang an.

Die Geschichte beginnt sehr seicht, wir lernen die beiden Freundinnen Anni und Greta kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während die Eine eine Familie gründen möchte, lebt die Andere für ihre Karriere in der Modebranche. Die Eine sucht ihr Glück in anderen Menschen, die Andere läuft vor jeder ernst gemeinten Beziehung davon. Und doch verbindet sie eine langjährige Freundschaft, die aber durch die Erlebnisse immer wieder auf eine harte Probe gestellt wird. Durch eine Art Magie werden die beiden nämlich in die Zeit des zweiten Weltkriegs geschickt und müssen sich nie gekannten Problemen stellen.

Das Buch ist spannend und abwechslungsreich geschrieben, die Stimmung zu Beginn des zweiten Weltkriegs wird gut eingefangen und ist bedrückend. Die Szenen, wenn die Flieger Städte zerbomben oder harmlose Zivilisten erschossen werden, sind eindrücklich beschrieben und hinterlassen ein Beklemmungsgefühl, das einen erstmal schwer schlucken lässt. Die Angst ist schon fast greifbar und bleibt über den größten teil des Buches ein ständiger Begleiter.

Die meisten Charaktere sind recht undurchsichtig, man kann sie nicht immer nachvollziehen, was zu diesem Zeitpunkt aber auch keine Besonderheit darstellt. Als Zeitreisende aus dem Jahr 2009 muss man sich doch zusammenreißen um nicht unachtsam Wissen fallen zu lassen, was den Lauf der Geschichte verändern würde. Man kann auch die Gewissenskonflikte der beiden jungen Frauen gut verstehen, die sich nach ihrem Zuhause sehnen und doch beide riesige Probleme vor sich her schieben. Die Überleben, aber das Regime auf keinen Fall unterstützen wollen. Eine spannende Situation, jeden der beiden innerlich in Schwierigkeiten bringt.

Da ich einen gewissen Faible für Zeitreise-Romane habe, war mir eigentlich schon im Vornherein klar, dass ich dieses Buch mögen würde. Es ist toll geschrieben und ich habe mich wirklich gut in diese Zeit versetzt gefühlt. Einen zweiten Band soll es auch geben, der wird (wenn alles gut geht) im August diesen Jahres erscheinen.