Der Kaiser von Elba

Rezensionsexemplar

Autor: Ole R. Börgdahl

Verlag: neobooks

Erscheinungsdatum: 13.04.2020

ISBN: B0874DDXFB

Seitenanzahl: 424 Seiten

Inhaltsangabe: (Von lovelybooks) 

Welches Geheimnis verbirgt die schöne Bellevie? Kapten Falk Marten Hanson hat nicht viel Zeit, darüber nachzudenken. Er muss zurück nach Paris, wo die Sieger die Abdankung Kaiser Napoléon Bonapartes verhandeln. Als Falk nach Versailles zurückkehrt, ist Bellevie verschwunden. Seine Suche nach ihr ist vergebens und er fragt sich, ob er sie jemals wiedersehen wird, als er sich erneut im Sog der Ereignisse des Jahres 1814 befindet. Schweden gehört nicht zu den Signaturmächten, die Napoléon in die Verbannung nach Elba schicken und so bekommt Falk einen besonderen Auftrag. Er folgt dem Kaiser von Elba ins Exil und erlebt auf der friedlichen Mittelmeerinsel einen Menschen, der nach außen hin geläutert scheint, in dem aber immer noch der Tatendrang des Imperators brodelt. Beinahe wird Falk zum Instrument von Napoléons Flucht. Dann beginnt in Frankreich die Herrschaft der Hundert Tage, während Falk schließlich ins heimatliche Lomma zurückkehrt. Er glaubt schon, seine Zeit der Abenteuer sei vorüber, da ereilt ihn der Ruf seines ehemaligen Kommandanten. Falk wird als Beobachter nach Brüssel geschickt. Am Vorabend von Waterloo bricht er zu dem kleinen Dorf Ligny auf, in dem sich Napoléon und Feldmarschall Blücher gegenüberstehen.
Zweiter Band der historischen Falk-Hanson-Reihe.

Hallo allerseits!

Mit dem ersten Band der "Falk-Hanson-Reihe" fing vor einem guten halben Jahr alles an. "Unter Musketenfeuer" war mein erstes Rezensionsexemplar und ich ganz aufgeregt. Vielleicht war auch das einer der Gründe, warum ich so unbedingt an der leserunde zum zweiten teil der Reihe teilnehmen wollte. ich hatte selten einen so penibel recherchierten Roman gelesen und vollkommen hin und weg von der Detailverliebtheit.

Daran knüpft auch der zweite Band ohne Probleme an. Ole R. Börgdahl hat auch hier wieder jedes Detail, jeden politischen Schachzug und jedes noch so kleine Scharmützel genau wieder gegeben und recherchiert. Doch dieses mal liegt genau da das Problem. Man wird mit Daten, Namen und Ereignissen überschüttet und kann kaum etwas davon behalten. Noch dazu das ganze Wissen über Kanalisationen, Schiffsbau und das Abfeuern verschiedener Kanonen und ähnliches, kann einen schon zuweilen ziemlich überfordern. Seitenweise ziehen sich so genaue Beschreibungen, dass die Geschichte nicht so richtig in Fahrt kommen mag.

Der Hauptcharakter, Kapten Falk Hanson, fährt mit einer schier unendlichen Menge an Fähigkeiten auf. Er ist Schiffsbauer, Ingenieur, Geodät, Soldat, Kapitän, Spion und Diplomat, genug Berufe für mindestens zwei weitere Charaktere. Auch scheint er ein hervorragender Kämpfer zu sein, auch wenn er selbst immer das Gegenteil behauptet. Aber dennoch geht er aus jedem Kampf ohne einen einzigen Kratzer raus.Die restlichen Protagonisten spielen kaum eine Rolle, selbst die in der Beschreibung so angepriesene Bellevie ist im Endeffekt nichts anderes, als eine weitere unerfüllte Romanze. Falks Schwärmereien für die deutlich ältere Bellevie sind teilweise fast schon unangenehm.

Was es für mich leider endgültig zu einem unrunden Erlebnis gemacht hat, war das Ende. Band Eins endete schon mit einem Cliffhanger, der vermuten ließ, dass Falk tot war. Dieses mal ist es nicht anders. Wieder befindet sich der Protagonist in einer aussichtslos scheinenden Situation, die vermutlich ähnlich plump gelöst wird, wie aus dem Vorgänger.

Alles in allem muss ich leider sagen, dass mich Band zwei bei weitem nicht so begeistern konnte, wie das erste Buch. Sehr schade, denn eigentlich gebührt Ole R. Börgdahl für seine hervorragende Recherchearbeit eine Menge Lob und Anerkennung, doch dieses Mal waren es zu viele Details und zu wenig wirklich spannende Handlung, die auch nachvollziehbar gewesen wäre.