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Wortwächter

 

Autor: Akram El-Bahay

Verlag: Ueberreuter

Erscheinungsdatum: 16.02.2018

Seitenanzahl: 384 Seiten

Inhaltsangabe: (Von lovelybooks) 

Im verwinkelten Anwesen seines Onkel David gibt es weder Internet noch einen Fernseher, nur jede Menge Bücher – absolut langweilig, findet Tom. Da stößt er im Keller auf etwas höchst Seltsames: eine Buchseite, auf der wie von Zauberhand Worte erscheinen und wieder verschwinden. Sie scheinen genau das zu erzählen, was er gerade sieht, denkt oder tut – und warnen ihn, sich rasch zu verstecken. Tatsächlich: Im selben Moment erscheint ein Fremder und entführt Toms Onkel. Ehe er sich's versieht, steckt Tom in einem Abenteuer, in dem ein alter Geheimbund, die Statuen berühmter Autoren und ein lesehungriges Mädchen eine große Rolle spielen. Vier Rätsel muss er lösen und an weit verstreuten Orten vier Teile einer mächtigen goldenen Feder finden, um großes Unheil zu vermeiden und Onkel David zu retten ...


Hallo allerseits!

 

Was wäre, wenn Wörter mehr Macht haben, als wir es uns vorstellen können? Was, wenn die Seiten eines Buches mit einem sprechen könnten? Was, wenn wir mit geschriebenen Wörtern die Welt um uns herum verändern könnten? Genau diesem Gedankenspiel geht Akram El-Bahay in seiner Geschichte um Tom und Josephine nach.

 

Der absolute Lese-Muffel Tom muss sich mit der Macht der Wörter auseinander setzen um seinen Onkel retten zu können. Zum Glück wird er von der zum Leben erwachten Statue von William Shakespeare und Josephine, der Ur-Ur-Urahnin von Jules Verne, unterstützt. Zusammen lösen sie quer durch die ganze Welt verstreut Rätsel, immer auf der Flucht vor denen, die die Macht der Wörter für sich benutzen wollen.

 

Eine spannende Geschichte, die einem mehr als einmal ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Zum  Beispiel, wenn man auf die ganzen lebendigen Statuen berühmter Autoren trifft. Gerade Toni, die Statue von Antoine de Saint-Exupéry oder auch die "grimmigen Brüder", die niemand anderes als Jacob und Wilhelm Grimm sind, haben mich zum Schmunzeln gebracht. Wenn dann auch noch Zitate aus den jeweiligen Werken benutzt werden, verliert jeder passionierte Bücherwurm endgültig sein Herz an diese Geschichte. Doch es werden einem nicht nur Phrasen um die Ohren gehauen, nein, auch philosophische Fragen werden angeschnitten. Ist das Leben einzelner weniger Wert als das Leben aller? Was ist eigentlich der Wert von Freiheit und wie definiert man diese überhaupt?

 

Ab und zu merkte man, dass das Buch für Jugendliche ausgelegt ist, doch auch als Erwachsener rührt einen die Geschichte noch sehr und man fiebert mit den Protagonisten mit. Einige Male wollte ich sie auch schütteln und ihnen auf die Füße treten, weil die Lösung einiger Rätsel doch sehr offensichtlich war, doch ich denke bei jüngeren Lesern zündet das sicher noch mehr.

Ich mag Geschichten, in denen Bücher einen großen Einfluss auf unsere Welt haben und da war dieses Hier definitiv eines der Besten. Der Schreibstil ist gut zu lesen, man kann schnell tief in die Welt abtauchen und komplett darin versinken.

 

Das Ende wirkt leider ein wenig hektisch, so als wäre die Zeit ausgegangen und es bleiben ein paar Fragen offen, doch das lässt sich gut verschmerzen, regt es doch die Fantasie des Lesers an, sich selbst seinen Teil zu denken und die Geschichte weiter zu spinnen.

 


Eure Steffi

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