Rezensionsexemplar
Autor: Janna Ruth
Verlag: selfpublished
Erscheinungsdatum: 13.02.2020
Seitenanzahl: 117 Seiten
Inhaltsangabe: (Von Amazon)
Zwei Geschwister
Ein Feenkönig
Eine tödliche Jagd
Wenn des Nachts die Dächer im Sturm klappern und die Cwn Annwn ihr
unheimliches Geheul anstimmen, dann reitet der Feenkönig zur Jagd.
Carys ist gerade erst mit ihrem autistischen Bruder Dylan in den
unberührten Norden von Wales gezogen, als ihr ein fürchterliches Unwetter das halbe Dach vom Haus reißt. Am nächsten Morgen steht Arawn vor ihrer Haustür: der Mann mit dem Sturm im Blick. Er lädt
die Geschwister zur Wilden Jagd ein und während Dylan jeden Abend mit dem Wind rennt, verliebt sich Carys in den ungestümen Feenkönig. Bis sie selbst zur Beute wird.
Im »Der Herr der wilden Jagd« verwebt Janna Ruth das klassische Märchen
von Brüderchen und Schwesterchen mit der walisischen Sage von der Wilden Jagd. Dabei entsteht ein wildromantisches Abenteuer um die Themen Freiheit, Fürsorge und Selbstbestimmung
Hallo allerseits!
Diese zweite Variante der "Wyld Hunt"-Reihe befasst sich ebenso mit dem Märchen von "Brüderchen und Schwesterchen" (hatte ich schon erwähnt, wie unterschätzt dieses Märchen meiner Meinung nach ist?)
Die Geschichte um die beiden Geschwister, die hinaus in die Einsamkeit gezogen sind um Frieden zu finden, ist wirklich gut erzählt. Arawn, den man aus "Wild Hunt Casino" von Tina Skupin schon kennt, ist ein absoluter Anwärter für den "Book-Boyfriend"-Titel. Wild, ungestüm und doch so liebevoll und aufrichtig,dass man Carys ist einfach nur schütteln möchte.
Die Charaktere sind wirklich gut beschrieben, von den Eigenarten des autistischen Dylan bis hin zu den eifersüchtigen Sticheleien von Matilda. Wobei gerade Dylan mir gut gefallen hat, dessen Erkrankung gut aufgegriffen wird, ohne es zu überspitzen. Carys ist zwar gelegentlich ein bisschen schwierig und man erwischt sich selbst als Leser ab und zu beim Augen verdrehen, weil sie oft zu Übervorsichtig und empfindlich ist, aber das ist ja bei den meisten Liebesgeschichten so.
Hier hätte ich mir gerne ein paar Seiten mehr gewünscht. Zwar kann man solche Bücher auch unnötig in die Länge ziehen und die Handlung wie einen Kaugummi ausdehnen, doch ich wäre gerne noch ein bisschen in der malerischen Landschaft geblieben und wäre mit der wilden Jagd geritten. Vielleicht ist es einfach allgemein die Gattung der Novelle, die mir das Gefühl gibt, der Geschichte nicht gerecht zu werden. Mehr ist manchmal eben doch mehr und so bleibt mir nur auch hier zu hoffen, daß wir vielleicht noch einmal mehr davon lesen dürfen.
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