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All our hidden gifts

Autor: Caroline O'Donoghue

Verlag: Carlsen

Erscheinungsdatum: 25.05.2021

Seitenanzahl: 384 Seiten

Inhaltsangabe: 

Faszinierend, übersinnlich, unheimlich - diese Tarotkarten öffnen die Tür in eine dunkle Welt.

 

Maeve Chambers ist eine Idiotin – zumindest verglichen mit ihrer Familie voller Genies. Und weil sie ihre Kindheitsfreundin Lily vergrault hat. Erst als sie im Schulkeller ein Tarotkartenspiel findet, zeigt sich ihr wahres Talent. Denn quasi über Nacht macht sie den Mädchen aus ihrer Klasse beängstigend genaue Vorhersagen. Dann verschwindet Lily, nachdem Maeve ihr ungefragt die Karten legt. Schnell wird klar, dass übernatürliche Kräfte im Spiel sind. Und es braucht besondere Talente, um Lily zu retten. Zusammen mit Lilys nichtbinärem Bruder Roe und Mitschülerin Fiona begibt sich Maeve auf eine gefährliche Suche.

 


Wow einfach nur wow. Dieses Buch ist so vieles, aber eines ist es ganz sicher nicht - langweilig und ein Einzelband (ok das sind zwei Dinge). All our hidden gifts stand schon lange auf meiner Wunschliste und im Rahmen unserer Buchmessewoche hat Steffi es mir in meine Box gepackt, ja wir haben Urlaub und ja das Buch wurde zwischen Gassi gehen, einkaufen und kochen von Dienstag bis Freitag verschlungen und das obwohl wir gar nicht so viel lesen wie wir gedacht hatten.

 

Kommen wir zu den ganzen Dingen im Buch die mich in ihren Bann geschlagen haben, auch wenn ich etwas brauchte um in die Geschichte zu finden (sagen wir die 6-7 Kapitel). Maeve ist keine der üblichen Heldinnen, sie ist schnell aufbrausend, hat eine Monobraue und ist in vielen Augen die Versagerin ihrer Familie, auch in Sachen Freundschaften hat sie nicht das große Los gezogen. Es gibt also einfach nichts in dem sie gut ist und dieses kindische "Rumgemaule" hat mich am Anfang etwas genervt, aber hey sie hat sich entwickelt im Laufe des Buches. Denn wo keine Fehler sind, kann sich nun mal auch nichts entwickeln. Zudem ist Maeve von ganz tollen Charakteren umgeben. Von Lily, über die man wahnsinnig viel alleine aus den Erinnerungen erfährt, von Roe, dem wundervollen Charakter, der in einem rotensamt Kleid so unglaublich gut aussieht und man einfach nur sein Herz verlieren kann und von Jo, einer tollen großen Schwester die ihrer kleinen Schwester schon ganz früh großartige Werte beigebracht hat, was die Offenheit gegenüber "anderen" bedeutet. 

 

Aber was wäre ein gutes Buch mit tollen Charakteren ohne richtig gute schlechte Charaktere. Egal ob die doch noch recht kindischen oberflächlichen Gören an Maeves Mädchenschule oder ein Typ wie Aaron, bei dem es einem kalt den Rücke runterläuft. Dem man seine Einstellung gegenüber alles was sich die Welt so hart erkämpft hat, einfach aus dem Leib prügeln möchte. Oder gar die Mamsell, jenes Wesen aus dem Karten, dass an allem Schuld zu sein scheint.

 

Das anfängliche Mädchenschuldrama entwickelt sich schnell zu etwas größerem, nicht nur das übernatürliche Dinge eine Rolle im Leben von Maeve einnehmen, auch muss sie sich plötzlich mit einem Hass gegenüber Ausländern und Leuten mit anderer sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Definition auseinandersetzen. Etwas um dass sie sich nie Gedanken gemacht hat, weil es für sie immer normal war - sie sieht die Welt wie sie sein sollte und muss feststellen das ihre heile Welt leider nicht so heile ist, sie es nur nicht gesehen hat.

 

Dabei wird das ganze Thema herrlich aufgelockert durch angenehme Vergleiche mit bekannten Filmen wie zum Beispiel den X-Men was einem den ein oder anderen Schmunzler entlockt, mit großartigen Gefühlsgeständnissen, die einem eine Gänsehaut bereiten und dem Erlernen des zweiten Gesichtes, was eine Neugierde erweckt - die vermutlich erst im zweiten Band völlig gestillt wird.


Eure Jule

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