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Das Lied des Achill

Autor: Madeline Miller

Verlag: Eisele

Erscheinungsdatum: 09.03.2015

Seitenanzahl: 410 Seiten

Inhaltsangabe: (Von lovelybooks) 

Achill, Sohn der Meeresgöttin Thetis und des König Peleus, ist stark, anmutig und schön – niemand, dem er begegnet, kann seinem Zauber widerstehen.
Patroklos ist ein unbeholfener junger Prinz, der nach einem schockierenden Akt der Gewalt aus seinem Heimatland verbannt wurde. Ein Zufall führt die beiden schon als Kinder zusammen, und je mehr Zeit sie gemeinsam verbringen, desto enger wird das Band zwischen ihnen. Nach ihrer Ausbildung in der Kriegs- und Heilkunst durch den Zentauren Chiron erfahren sie vom Raub der Helena. Alle Helden Griechenlands sind aufgerufen, gegen Troja in den Kampf zu ziehen, um die griechische Königin zurückzuerobern. Mit dem einzigen Ziel, ein ruhmreicher Krieger zu werden, nimmt Achill am Feldzug gegen die befestigte Stadt teil.
Getrieben aus Sorge um seinen Freund, weicht Patroklos ihm nicht von der Seite. Noch ahnen beide nicht, dass das Schicksal ihre Liebe herausfordern und ihnen ein schreckliches Opfer abverlangen wird.


Hallo allerseits!

 

Manchmal sind es einzelne Zitate, die einen neugierig auf ein Buch machen. Hier war es so. Unschuldig surfte ich auf Pinterest herum, als mir immer wieder Zitate aus diesem Buch vorgeschlagen wurden. Also googelte ich es und fand die Geschichte dahinter auch noch spannend. Wer mich kennt, weiß, dass ich eine massive Schwäche für Mythologie habe, vor allem griechische. Die Schlacht um Troja und den Helden Achilles kennt man ja nun schon aus unzähligen anderen Werken und nicht zuletzt aus dem Film mit Brad Pitt und Eric Bana. Doch dieses Buch verfolgt einen gänzlich anderen Ansatz.

 

Wir erleben die Geschichte nämlich nicht aus der Sicht des Helden Achill, sondern seinem Begleiter, Freund und Liebhaber Patroklos. Wir folgen dem ehemaligen Prinzen von seinen Kindheitstagen, verfolgen, wie er Achill kennen und lieben lernt. Das Buch zieht seine Energie aus dem Fakt, dass Achill und Patroklos ein Liebespaar waren, was ja oft abgestritten wird (wäre aber im antiken Griechenland nichts ungewöhnliches gewesen). Wir folgen der Ausbildung der beiden, dem Aufbau ihrer Freundschaft und ihrer Liebe bis schließlich zu ihrer beider Fall.

 

Die Geschichte ist nichts neues, jeder hat schon mal von dem Fall Trojas gehört, dem Krieg um die wohl schönste Frau der Welt, Helena von Sparta. Und obwohl das Thema schon alt und oft benutzt ist, schafft es Madeline Miller es aus einem ganz anderen Blickwinkel erscheinen zu lassen. Die Intimität zwischen Achill und Patroklos ist atemberaubend und durch die bildreichen Beschreibungen so intensiv, dass man jeden Gedanken nachvollziehen kann und diese Liebe einem fast das Herz bricht, immerhin weiß man ja, dass das nicht gut endet.

 

Die bildgewaltige Sprache und die wunderschönen Metaphern sind aber das eigentliche Highlight des Buches. Ich wollte mich am liebsten mit einem Stift daneben setzten und ständig wunderschöne Formulierungen anstreichen. Der Umgang mit Sprache und Wörtern ist einfach unglaublich und faszinierend. Ich hatte selten ein Buch, dass mich so mit dem Stil ins Herz getroffen hat, wie dieses Buch. Madeline Miller schafft es, selbst die Grausamkeiten der Schlachten so detailliert zu beschreiben, dass man schaudert, aber nicht so krass, dass es zu Alpträumen führen könnte. Sie ist eine Meisterin der Anspielungen und Metaphern, die sofort Bilder im Kopf erzeugen, auch wenn sie nicht zu viel verraten.

 

Mich hat dieses Buch auf gar keinen Fall enttäuscht, ich kann es nur jedem ans Herz legen, der sich für griechische Mythologie interessiert und eine gute Liebesgeschichte in einer antiken Welt lesen will. Es sticht aus all den anderen Büchern als etwas ganz außergewöhnliches raus.

 


Eure Steffi

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